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1990: Enorme Auswahl an Farben und Interieurs

1990 Eldorado

Der Eldorado für 1990 erhielt nur leichte Veränderungen. Man konnte nun wählen zwischen 17 Lackfarben, fünf Stoffinterieurs oder Lederausstattung in 9 Farben.

Während die Frontpartie aller Modelle (ausser dem Allante) sehr ähnlich aussahen, unterschieden sich die Heckpartien deutlich.


1990 Eldorado

1990 Fleetwood

1990 Seville

1990 Brougham
1991: Full Size Limousine Brougham

Der Brougham blieb das repräsentative Flaggschiff von Cadillac für die arrivierten konservativen und meist älteren Käufer

1992: Der Northstar geht auf

1992 wurde der Cadillac Northstar-Motor mit 4.6 Litern Hubraum eingeführt. Diese V8-Maschine stellte mit 32 Ventilen und obenliegender Nockenwelle das technisch Machbare dar und setzte in ihrer Klasse neue Massstäbe. Mit ihr wurde eine lange Reihe von konstruktiven Errungenschaften und Vorteilen von Cadillacs Philosophie der ständigen Verbesserung fortgeführt. Ursprünglich war sie nur in einer Version mit 290 PS lieferbar, doch später wurde der Northstar-Antrieb in Varianten mit 275 und 300 PS angeboten. Das gesamte Konzept wurde kontinuierlich im Laufe der Jahre entwickelt. Die Ingenieure von Cadillac brachten viele technische Innovationen ein.

Grosses Aufsehen und Lob erntete das System, das es ermöglichte, auch bei völligem Verlust des Kühlwassers noch mit bis zu 50km/h zur nächsten Garage fahren zu können. Bei Überhitzung schaltete der Computer vier Zylinder ab. Die dennoch angesaugte Luft trug zur Kühlung bei.

1993: Northstar wird ein System

Alle Modelle mit Ausnahme des Sedan DeVille und Fleetwood wurden nun mit dem Northstar-Motor ausgerüstet. Seville und Eldorado erhielten ein neues Design.


1993 Eldorado ETC

1993 Seville Touring Sedan STS

Das Cadillac Allanté Cabrio war eines der feinsten Angebote des Jahres 1993, hauptsächlich wegen des Northstar-Motors. Mit einer Leistung von 295 PS und einem Gewicht unter 1800 kg bot dieses Paket ein umwerfendes Fahrerlebnis. Die Höchstgeschwindigkeit musste auf 240 km/h elektronisch abgeriegelt werden. Dennoch waren die Verkaufszahlen unbefriedigend, und die Produktion wurde 1993 eingestellt. Mögliche Gründe für den schlechten Erfolg könnten die anfangs zu schwache Motorisierung (mit dem 4.5L Motor) und das Fehlen eines automatischen Verdecks gewesen sein.

1995: Integriertes Fahrwerkkontrollsystem

Ein integriertes Fahrwerkkontrollsystem (ICCS) wurde dem Northstar-System beiseite gestellt. Dieses System nutzte die gleichen Sensoren wie die automatische Fahrwerksabstimmung, das ASR5 ABS-System von Bosch und die Schlupfregelung, wodurch sich Fahrkomfort und Handling verbesserten und die Bremsen besser beherrschbar wurden. Zusätzlich wurde die Lenkradstellung erfasst, um in Kurven die Dämpfungscharakteristik jedes Rades einzeln zu optimieren.

1996: Magnasteer und Stabilitrak

Die stufenlos einstellbare automatische Fahrwerksabstimmung (CVRSS) und Magnasteer debütierten in diesem Jahr. Die Magnasteer-Lenkung variiert die Lenkkraftunterstützung per Magnetfeld und arbeitet abhängig von Geschwindigkeit und Querbeschleunigung.
CVRSS, auch Stabilitrak genannt, optimiert die Dämpfung jedes Rades einzeln bis zu tausend mal pro Sekunde in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, Position des Rades und Lenkwinkel. Ein Mikroprozessor "liest" sozusagen die Strasse kontinuierlich und optimiert das Fahrwerk entsprechend. Da die Justierung kontinuierlich und nicht in diskreten Schritten erfolgt, ergab sich ein deutlich erhöhter Fahrkomfort bei hoher Geschwindigkeit und eine bessere Stabilität und Kontrolle durch den Fahrer. Das Magazin 'Car and Driver' testete im Juni 1996 die Systeme zur Erhöhung der Fahrwerkstabilität von BMW, Mercedes und Cadillac. BMW schnitt am schlechtesten ab, dann folgte Mercedes, und der Gewinner war Cadillac.

1997: Das Luxus-Einstiegsmodell: Catera

Cadillac Catera

Das erste Mal seit die Produktion des Cimarron 1988 eingestellt wurde, bot Cadillac wieder ein Modell an, das keinen V-8 Motor hatte: den Catera. Er basierte auf dem Opel Omega, hatte einen 3L V6 mit 200PS, Automatikgetriebe mit Hinterradantrieb und wurde in Deutschland gefertigt. Der Catera wurde als luxuriöser Mittelklasse-Wagen und als Einstieg in die Luxus-Klasse positioniert, und hatte denn auch im Vergleich zu seiner europäisch-spartanischen Basis eine umfassende luxuriöse Innenausstattung mit vielen Extras.

1998: Ein neues Komfortniveau

Mit der Vorstellung des 1998er Seville brachte Cadillac nicht bloss ein neues Auto auf den Markt, sondern versuchte damit zugleich, seine einstige Vorrangstellung unter den Hochleistungs-Luxusautos wiederzuerringen. Das Auto wurde für 1998 vollkommen neu designt und umkonstruiert. Der Chefdesigner bei Cadillac, Dennis Little, nannte es einen "Muskelprotz im Armani-Anzug".

Die erste automobile Anwendung eines adaptiven Sitzsystems debütierte mit dem Seville STS. In der Sitzfläche, der Rückenlehne und Lendenstützen ist ein Netzwerk von 10 Luftkammern eingebaut. In jeder Zelle wird der Druck gemessen und dann zur Steigerung des Sitzkomforts und der Stützung optimal auf jeden Fahrer individuell eingestellt.

1999: Cadillac Escalade

Eine grosse Neuigkeit war Cadillacs Einstieg in das Segment der Luxus-SUV (Sport-Utility-Vehicles) mit der Einführung des Escalade. Mit seiner luxuriösen Ausstattung setzte er sich deutlich ab von den in den USA beliebten Klein-Lastwagen für die tägliche Arbeit.