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1923: Der Doppelebenen-V8

Cadillac war der Pionier der V8-Kurbelwelle mit zwei Ebenen. Damit war es möglich, die Kurbelwellenkröpfungen in Abständen von 90° anzuordnen statt wie bis dato in allen V8-Motoren in Abständen von 180°. Die Kurbelwelle mit Doppelebenen-Versatz ermöglichte bei entsprechender Anordnung der Gegengewichte den Ausgleich fast aller Rüttelmomente und ergab so eine ungleich verbesserte Laufruhe, weshalb der Motor viel "runder" lief.

1927: Die erste Design-Ära

1927 präsentierte Cadillac ein kleineres, besser manövrierbares und sportliches "Alltagsauto" - den LaSalle. Es war das erste US-amerikanische Auto, das von einem Designer entworfen war.

 

 

Der LaSalle-Roadster von 1927 wurde mit dem berühmten "Spirit of St. Louis" vorgestellt

Harley Earl, der berühmte Designer von Cadillac und GM, wurde am 22. 11. 1893 als Sohn von Jacob W. Earl geboren, dem Besitzer der Earl Automobile Works in Los Angeles. Er stiess zu Don Lee Cadillac, als letzterer die Earl Automobile Works 1919 kaufte. Er übertrug Harley das Design aller neuen Karosserien. Earl war persönlich mit vielen frühen Grössen des noch jungen Kinos befreundet, darunter dem Cowboy-Star Tom Mix, und entwarf für sie individuell angefertigte Autos; er folgte sogar der Hollywood-Tradition und verwendete einen zusammenfaltbaren Regisseurstuhl in seinem Zeichenraum.

Später bei GM begann er mit der Arbeit am LaSalle, der sich glänzende Kritiken erwarb, als er 1927 vorgestellt wurde. Der Erfolg dieses LaSalle ermutigte Earl dazu, bei der Neukonstruktion der 1928er Cadillacs die gleiche Optik einzusetzen. Earl zeichnete auch für den 1933er V16 mit Fliessheck verantwortlich, der die Optik für die 1934er-Modelle mit ihrem schlanken, vertikalen typischen Kühlergrill vorwegnahm.

Sein erstes "Traumauto" war der sogenannte "Y-Job" (ein GM-Prototyp auf einem Buick-Chassis), der 1940 erstmals gezeigt und als "Auto der Zukunft" gepriesen wurde. Earl nutzte es während der 40er Jahre als Privatwagen. Direkt nach dem 2. Weltkrieg entwarf er ein neues Design, den "Le Sabre", der viele Cadillacs der 50er Jahre beeinflussen sollte. Earl war ab September 1940 Vizepräsident von General Motors und für das Design zuständig; er ging im Dezember 1958 in den Ruhestand und verstarb elf Jahre später im April 1969.

1928: Das synchronisierte Getriebe

1928 stellte Cadillac das erste synchronisierte Schaltgetriebe namens Synchro-Mesh vor, bei dem interne Kupplungsringe dafür sorgten, dass die Getriebewellen sich mit synchronen Geschwindigkeiten bewegten, bevor der Gang eingelegt wurde. Vor Erfindung des Synchro-Mesh musste der Fahrer eine Menge feinfühliger Arbeit mit Kupplung und Zwischengas erledigen, um einen Gang ohne Getriebekrachen einzulegen.