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1930: Die Ära der Vielzylindermotoren

 

Mit der Einführung von zwei bemerkenswerten Motoren war Cadillac mehr als jede andere Automarke in aller Munde: so kam es, dass ein Cadillac V12 Roadster als offizieller Schrittmacher beim Indianapolis 500 - Rennen jenes Jahres gewählt wurde.

Im Januar 1930 brachte Cadillac eine der stärksten, laufruhigsten, elegantesten und leisesten Motoren von Amerika auf den Markt, den V16. Der V16-Motor stellte Cadillacs ernstzunehmende Herausforderung, ja einen Vorsprung gegenüber der Crème de la Crème der damaligen Automarken dar: Packard, Rolls-Royce, Düsenberg und Pierce-Arrow. In ihm kamen erstmals eine ölhydraulische Ventilspieleinstellung sowie getrennte Ansaug- und Auspuffsysteme zum Einsatz. Der V16 wurde zwar nicht in grossen Stückzahlen verkauft, festigte aber Cadillacs unangefochtenen Anspruch als diejenige Marke, die Weltstandards setzt.
Im September des gleichen Jahres kündigte Cadillac eine zweite Sensation an, den Series 370 V12 - eine Zwölfzylinderversion des V16 mit einem Hubraum von 6 Litern, der bei 3500 U/min immerhin 135 PS leistete.

 

1931: Die Geschichte der Madame X

Nur ein Jahr, nachdem Farina in Turin seine Karosserieschmiede und Designschule gegründet hatte, wurde er beauftragt, einen Cadillac V16 mit einer Karosserie für den Maharadscha von Orchha zu versehen. Diese Karosserie mit sauberer Linienführung und dem spitz zulaufenden Heck brachte europäische Leichtigkeit in das massive V16-Chassis. Die zwei Rücksitze waren umklappbar gestaltet. Der 7,7-Liter-Motor konnte das Gefährt auf über 160 km/h beschleunigen.

 

Cadillac V16 Spider von Pininfarina mit spitz zulaufendem Heck

Der Name "Madame X" stammt vom Designer Harley Earl, den er einer bestimmten Gruppe von geschlossenen V16-Modellen gab. Diese Autos hatten gemeinsame Designelemente wie gerade Türbretter und eine Kante entlang der Taille sowie entweder eine vertikale V-förmige oder eine flache Windschutzscheibe, die jeweils um 18° nach hinten geneigt waren. Earl war zu diesem Namen angeblich von der weiblichen Hauptrolle in einem beliebten Bühnenstück bzw. Film der Zeit inspiriert worden, die den Spitznamen "Madame X" trug. Diese Dame war ebenso mysteriös wie aufregend und intrigant.
"Madame X" war der erste Name, den Cadillac einem seiner Modelle gab (wie später z. B. "Eldorado", "Calais", "Seville" usw.); bis dahin waren die Cadillacs nach "Modell", "Serie" oder "Typ" gegliedert gewesen.

 


Cadillac V16 Fleetwood Sport Phaeton

Der Cadillac Fleetwood Sport Phaeton mit seinem grossartigen schmalwinkligen V16-Triebwerk konnte 160km/h erreichen.


V-16 Motor

"Konstruiert für enorme Beschleunigung, unerhörte Steigfähigkeit und wahrscheinlich mehr Geschwindigkeit, als ein Mensch jemals auszufahren wagen wird", schrieb das Motor Magazine. "...Der Cadillac mit Sechzehnzylinder leitet einen neuen Trend im Autodesign ein."

1933: Held der Weltausstellung

Exzellentes Design zeichnete den mächtigen V16-Cadillac aus, von denen diese Fliessheckvariante für die Weltausstellung 1933 in Chicago eines der am meisten gefeierten Exemplare war.

 

 

 

Cadillacs Auto für die Weltausstellung

1934: Earls erster LaSalle

1934 gelang Harley Earl zusammen mit der Abteilung Art & Color ein weiterer Design-Triumph: der 1934er LaSalle mit seinen neuen, modernen und dramatischen Karosserielinie. Alle Spuren des alten "klassischen" Designs verschwanden unter Earls Anleitung und wurden durch glatte, saubere, beinahe asketische Karosserieflächen ersetzt. Sogar der Ersatzreifen verschwand nun im Kofferraum des Fliesshecks.

 

 


Cadillac LaSalle Series 50

 

 

 

Bill Rader als Pace Car beim Indy 500 in einem Cadillac LaSalle Series 50.
1936: Cadillac-Werbung

Cadillacs Werbung wurzelte in der Philosophie, dass die Werbung Vorteile hervorheben sollte statt blosser technischer Merkmale. "Wir verkaufen keine Maschinen", sagte Jim Adams von der Werbeagentur D'Arcy-MacManus, "wir verkaufen eine Geisteshaltung."

1938: Die ersten Schiebedächer der Automobilbranche

Cadillac ordnete die Gangschaltung an der Lenksäule an, so dass nun drei Personen bequem nebeneinander auf der vorderen Sitzbank Platz nehmen konnten. Ausserdem bot Cadillac die ersten in Amerika verfügbaren Schiebedächer an.

 

Cadillac Fleetwood 1938