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1950: Cadillac-Premieren in Le Mans

Briggs Cunningham

 


Coupé DeVille und Cadillac Le Monstre

 

24-Stunden-Rennen von Le Mans 1950

1950 ging Briggs Cunningham, der berühmte amerikanische Rennfahrer, mit mehreren Cadillacs zum Angriff auf Europa über. Cunningham brachte zwei Wagen Baujahr 1950 mit, um am 24-Stunden-Rennen von Le Mans des Jahres 1950 teilzunehmen. Ein Auto hatte eine speziell angefertigte aerodynamische Karosserie, während das andere ein seriennahes Coupé DeVille war. Bleibt zu erwähnen, dass das von den Gebrüdern Collier gefahrene Coupé DeVille am Ende einen zehnten Platz errang. Der spezielle Rennwagen mit Cunningham und Phil Walters hinterm Steuer kam gleich darauf auf den 11. Platz - obwohl er in eine Sandgrube gekracht war. Beide Wagen wurden von serienmässigen 5,4-Liter-Maschinen angetrieben.


Coupé DeVille
1951: Cadillac Motorama

Cadillac Series 62 Coupé de Ville

 

Die Serie 62 machte 1951 noch den Grossteil der Verkaufszahlen aus und umfasste eine viertürige Limousine, ein Coupé mit Mittelholmen, das holmlose Coupé de Ville, sowie das Cabriolet, alle mit einem Achsstand von 3,20 Metern.

1952: Cadillacs 50-jähriges Firmenjubiläum

Der Stand von Cadillac in Brüssel

Das Jubiläumsmodell zum 50jährigen Bestand von Cadillac kam als Teil der Serie 62, nämlich als der "Eldorado" heraus. In jenem Jahr wurden nur 532 davon gebaut, hauptsächlich wegen des hohen Preises von 7750 US-Dollar. Unter seinen Highlights fanden sich Innenausstattung nach Kundenwunsch, eine speziell angefertigte Panoramawindschutzscheibe, die weit nach hinten gebogen war, eine sportlich eingekerbte Gürtellinie, sowie ein Metalldeckel statt einer Gewebeabdeckung für das eingefaltete Verdeck. Ein beachtliches Stück Auto, das einen Vorgeschmack auf die Cadillacs geben sollte, die nun folgten, und natürlich der Start einer längst berühmten Modellserie.

1953: Die Panoramawindschutzscheibe

Cadillac Eldorado Coupé Convertible

1953 nutzte Cadillac den Namen "Le Mans" für ein sportliches Traumauto, das als Zweisitzer ausgelegt war. Der Le Mans wurde erstmals 1953 auf der Ausstellung Waldorf Astoria zusammen mit dem Cadillac Orleans gezeigt. Er wurde auf einem Drehstand präsentiert, wobei der Hintergrund durch eine vom französischen Maler Claude Genest gemalte Nachtszene des berühmten gleichnamigen Rennens gebildet wurde. Nach Probefahrten mit dem Auto auf der Teststrecke von GM attestierten ihm die Testfahrer der Zeitung "Motor Trend" eine überraschende Sportlichkeit und Strassenhaftung. Man nimmt an, dass ausser dem Motorama-Ausstellungswagen vier weitere Exemplare gebaut und verkauft wurden. Der Le Mans Nummer 1 war für Cadillacs eigene Konstruktionsabteilung gebaut worden; Gerüchte besagen, dass er später an den Filmschauspieler John Wayne verkauft worden sei.

 

Der Star dieses Jahres war der Cadillac Eldorado. Sein richtungsweisendes Merkmal war die Panoramawindschutzscheibe - ein Motiv aus dem Flugzeug-Cockpit, das ins Auto übertragen worden war. Wahre Fantasieflüge waren mit den "Biarritz" genannten und schwülstig dekorierten Eldorado-Cabrios möglich.

 

1954: Servolenkung wird zur Serienausstattung

Cadillac ist der erste Autohersteller, der in allen Modellserien eine Servolenkung als Serienausstattung anbot.
Weitere drei Innovationen in Sachen Sicherheit waren das "Autronic Eye", ein Sensor, der bei Dämmerung die Scheinwerfer einschaltete und bei entgegenkommenden Fahrzeugen automatisch abblendete, eine Wisch-Waschanlage mit Einknopfbedienung sowie ein gepolstertes Armaturenbrett.

1955: Säbelspeichenfelgen

1955 Cadillac Eldorado Brougham

Der auf der Motorama von 1955 gezeigte Roadster LaSalle II war der Zwilling des viertürigen La Salle II, einem holmlosen Hardtop. Die Schnauze beider Autos ist ganz untypisch für andere Cadillac-Schauwagen der 50er Jahre. Das Heck der beiden Autostudien La Salle II orientierte sich an frühen Corvettes von Chevrolet. Diese zwei Schauwagen waren Cadillacs Versuch, den Namen La Salle wiederzubeleben, der 1941 ausser Gebrauch gekommen war. Weitere ähnliche Versuche wurden wieder Mitte der 60er und ein drittes Mal in den frühen 70er Jahren gemacht, als der Name für ein Modell vorgeschlagen wurde, das später zum kompakten Seville werden sollte.

 

1955 erschienen Raumschiff-Heckflossen auf den hinteren Kotflügeln, wodurch der Eldorado sofort markant ins Auge fiel. Die Kotflügelränder entfielen und die Radöffnungen wurden vergrössert, um die brandneuen "Säbelspeichen"-Räder besser zur Geltung zu bringen. Diese wunderschönen Räder gab es nur im Eldorado. Eine Zugabe auf dem Armaturenbrett eines jeden dieser feinen Wagen war eine kleine Messingplatte, auf welcher der Name des Besitzers eingraviert war.

 


Die Autostudie Cadillac LaSalle II Cabrio

Das Cadillac Team begutachtet das neuste Modell für 1955. Von links nach rechts: Dan Hulgrave, Einkauf; H.A. Barber, Werksleiter; A.F. Swetish, Leiter Rechnungswesen; W.S. Chisholm, Direktor Personal und Werbung; D.E. Alirens, Generaldirektor; J.M. Roche Generaldirektor Verkauf; C.F. Arnold, Chef-Ingenieur.

1956: Biarritz Cabriolet

Die Modellpalette von 1956 bot den Käufern zum ersten Mal die Wahl zwischen verschiedenen Eldorados. Das Kabrio kehrte unter dem Namen Biarritz zurück und setzte sich dadurch vom neuen zweitürigen Hardtop namens Seville ab. Beide Namen waren von historischen europäischen Städten - natürlich mit hohem Prestige - entlehnt, Seville in Spanien und Biarritz in Frankreich. Designänderungen an beiden Modellen waren unter anderem eine elegante Kühlerfigur in Form zweier Klingen - bestens geeignet, um nichtsahnende Fussgänger aufzuspiessen - und ein Paar "Sättel" aus geripptem Chrom auf den Türoberkanten.


Eldorado Biarritz Convertible

 

 

Technikzentrum von General Motors

Im Jahre 1956 wurde der erste Seville von Cadillac eingeführt, ein Viertürer mit Hardtop, von dem sofort so viele verkauft wurden wie vom Coupé de Ville und dem normalen Hardtop der Serie 62 zusammen. Trotz aller neuen 56er Lincolns und erneuerten 57er Imperials blieben Cadillacs bei weitem die meistverkauften Luxusautos von Amerika. Zusammengenommen verkauften Lincoln und Imperial in dieser Zeit nie mehr als 40.000 Wagen pro Jahr, was bei Cadillac gerade einem guten Quartalsergebnis entsprach.

1957: Die ultimative Design-Studie

Der Eldorado Brougham war als eine Autostudie für moderne Technologie gedacht und wurde 1955 vorgestellt. Die enthusiastische Reaktion der Öffentlichkeit führte dazu, dass der Eldorado Brougham ab 1957 produziert wurde. Die Limousine mit holmlosem Edelstahldach war ein Auto, das Rolls Royce auf Ausstellungen und vom Preis her (mit 13.075 Dollar) Konkurrenz machte, aber weit mehr Elan aufwies. Mit ihm debütierten ein Vierfach-Scheinwerfersystem, ein Dach aus gebürstetem Edelstahl, ein elektrisch verstellbarer Sitz mit Positionsspeicher, Zentralverriegelung, Niederquerschnittsreifen, geschmiedete Aluminiumfelgen und pneumatische Federung. Ein Ausstattungsmerkmal, das er mit den gewöhnlichen Cadillacs gemein hatte, war eine fussbetriebene Feststellbremse zum Parken, die sich automatisch löste, wenn man einen Gang einlegte.


Serie 60 Special Fleetwood Limousine

 

 

 

 

Cadillac Eldorado an der IAA


Der Cadillac Eldorado Brougham, 1957

 

 

 

Die extralange viertürige Limousine 60 Special Fleetwood mit Hardtop hatte eine breite, gerippte Metallverkleidung, die sich von der hinteren unteren Hälfte der Tür bis zum hinteren Kotflügel erstreckte. Eine Namensplatte mit dem Schriftzug "Fleetwood" erschien auf dem Kofferraumdeckel, der auch die Ersatzlampen von diesem Auto beherbergte.

 

1958: Pininfarina Cabriolet

Das viersitzige Cabrio Skylight, das erstmals anlässlich des Pariser Autosalons 1958 gezeigt wurde, weist eine klarer geschnittene und linearere Formgebung auf als die damaligen Autos aus der Produktion von Cadillac.


Cadillac Skylight von Pininfarina

Cadillac Skylight Coupé von Pininfarina

 

An den Seiten der Autos gab es fünf längere horizontale Windleitbleche vor den randlosen hinteren Radkästen; an der Hinterkante der Vorderkotflügel tauchten horizontale Zierleisten mit Kante auf und die Türschwellerkufe verschwand. Das Cabrio, das Coupé DeVille, und die Limousine DeVille hatten eine Massivmetallverkleidung auf der Unterhälfte der konischen Projektillampen, während andere Modelle eine dünne Kammzierleiste an der gleichen Stelle aufwiesen.

Die Cadillacs für das Jahr 1958 waren mit Ausnahme des Brougham im Grunde Übergangsmodelle mit einem Facelift. Es gab einen neuen Kühlergrill mit runden "Klammern" an der Überschneidung der horizontalen und vertikalen Stangen. Der Grilleinsatz war breiter und die Stossstangenhörner waren niedriger angeordnet als die Parkleuchten. Neue Vierfach- (bzw. Doppel-) Scheinwerfer erschienen in allen Modellserien und auf den vorderen Kotflügeln tauchten kleine Chromflossen auf. Die Heckflossen waren weniger stark ausgeprägt und die aussen an der Karosserie angebrachten Zierelemente wurden überarbeitet. Der Schriftzug "Cadillac" erschien in Grossbuchstaben auf den Flossen der Grundmodelle der Serie 62.

1959: Gigantische Heck-Flossen

Der Cadillac von 1959 war perfekt - gutaussehend, leistungsstark und komfortabel. Er stand als herausragendes Symbol für den Erfolg. Die unerhörten Heckflossen und Kugelrücklampen riefen beim Publikum die Reaktion hervor: liebe es oder lasse es. Kein einziges Auto charakterisiert die Extravaganz der Branche besser als der 59er Cadillac, der ein völlig neues Design darstellte:

Grosse Heckflossen, Doppelkugel-Rückleuchten, zwei unterschiedliche Dachversionen und Dachholmanordnungen, neues, juwelenartiges Kühlergrilldesign, Zierplatten auf dem Querholm hinter der Rückscheibe

1959: Ein Auto für die Königin

Eine Presseerklärung (aus der Sammlung J.-M Roux, 8/93) vom 12. Juni 1959 besagt: "Ottawa - Eine klimatisierte Limousine von Cadillac mit einer abnehmbaren Plexiglaskuppel über den Rücksitzen zur Benutzung durch Queen Elizabeth und den Prinzen Philip auf ihrer Tour durch Kanada wurde dem Royal Tour Committee von General Motors of Canada zur Verfügung gestellt.

Das Auto ist mit einem Maximum an Komfort, Bequemlichkeit und Luxus für die Fahrgäste ausgestattet und bietet den Millionen, die sich entlang der Paraderoute einfinden werden, bestmöglichen Blick von innen nach aussen sowie von aussen nach innen. An der Dachvorderkante ist mittig über der Windschutzscheibe das königliche Wappen angebracht und an einem besonderen Mast weht dazu die Königsstandarte."