In den Siebzigern und anfangs der Achtziger Jahre trafen sich einmal pro Jahr einige Cadillac 1959 Besitzer, meistens an einem Sonntag, um ein gemeinsames Mittagessen einzunehmen. Mit der Zeit schlossen sich weitere Cadillac Besitzer mit Fahrzeugen von anderen Jahrgängen der Gruppe, die immer informell war, an. Diese Treffen zum "Z'mittag" wurden meistens von Ernst Moy organisiert.
Im September 1982 fand eine solche Zusammenkunft in der Nähe der Stadt Luzern statt. Man konnte dort zusätzlich zu den 1959 Modellen einen 1938 Sixty Special, einen von 1957, der seinerzeit Ernst Moy gehörte und das 1953er Coupé unseres verstorbenen Präsidenten Hermann Jakob sehen.
Die Zusammenkunft für 1983 organisierte Ernst Moy im Emmental in Moosegg, das für seine "Rahm-Meringues" bekannt ist. Wegen des schönen Wetters war eine grosse Anzahl der Cadillacbesitzer der Einladung gefolgt. Es war einer der ersten Ausflüge von Roger Zimmermann mit seinem 1956 Sedan de Ville, obwohl noch einige Teile der Innenausstattung noch nicht eingebaut waren.
Die entscheidende Wende brachte wahrscheinlich das zweitägige Treffen in Chavannes-de-Bogis im August 1984, das von Yann Saunders organisiert wurde. Trotz sehr schlechten Wetters gelang es Yann, ein sehr interessantes Treffen durchzuführen, bereichert mit einem öffentlichen Wettbwerb und einer Jury. Es gab eine Zusammenkunft der Teilnehmer sowie eine Verkaufsausstellung mit Ersatzteilen. Die Gäste logierten im Motel de Chavannes, das es damals noch gab. Es kamen über 30 Cadillacs, dank Yanns Beziehungen auch viele aus dem nahen Frankreich. Einer von ihnen bekam den Preis für das Fahrzeug im schlechtestem Zustand! Vermutlich wurde ein Fragebogen an die Teilnehmer verteilt, aber es ist heute nicht mehr festzustellen, ob die Fragen mit der Schaffung eines Clubs zu tun hatten.
Die Organisation des Treffens war für Yann so arbeitsintensiv, dass er vorschlug, den Anlass künftig durch abwechselnde Organisatoren jedes Jahr an einem anderen Ort in der Schweiz zu wiederholen. Das Cadillac-Wochenende im folgenden Jahr 1985 wurde darauf von Urs Reisel in Volketswil organisiert. Es wurde ein Riesenerfolg mit über 5000 Zuschauern. Es meldeten sich 60 Cadillacs an, tatsächlich kamen 110 aus 8 Nationen. In der Folge wurden die Volketswiler Treffen legendär, mit Gastauftritten von Peter Hinnen, Eric Lee, Gus Backus, Ted Herold und Bill Ramsey, und Urs Reisel organisierte sie mit seinem kleinen Team bis 1989.
Kurze Zeit nach dem Treffen in Chavannes und parallel zu Reisels Aktivitäten nahm Friedrich Hirt mit Roger Zimmermann hinsichtlich der Gründung eines Cadillac Clubs Kontakt auf. Sie beide gehörten schon einem Club an, der heute nicht mehr existiert (The Fifties American Dream) und erkannten, dass einige einfache Strukturen notwendig seien und diese den möglichen Interessenten mitzuteilen sind.
Dieser erste Kontakt zwischen Friedrich Hirt und Roger Zimmermann hat Früchte getragen, denn am 20. Oktober 1984 trafen sich acht Personen im Restaurant Feldschlössli in Nidau mit der Idee, einen Club zu gründen. Rückblickend muss man jedoch sagen, dass der Cadillac Club of Switzerland nur dank der Initiative von Friedrich Hirt verwirklicht worden ist. Untenstehend die Auflistung der Teilnehmer der Gründungssitzung des Clubs mit den zugeteilten Funktionen:
Da man eine ausreichende Anzahl von Mitgliedern für den Ausschuss haben musste, erklärten sich fast alle Teilnehmer damit einverstanden beizutreten, damit genug "wirkliche" Mitglieder gezählt werden konnten. Friedrich Hirt erstellte danach die Statuten. Als diese Aufgabe beendet war, galt es Mitglieder zu gewinnen. Dies gelang so gut, dass am 30. März 1985 im Restaurant Krone in Aarberg eine Generalversammlung mit bereits 20 Mitgliedern einberufen werden konnte. |
Die "Regentschaft" von Friedrich Hirt war ziemlich kurz. Er demissionierte einige Jahre später und überliess das Präsidium des Clubs Roger Zimmermann. Nach einer Zeit von weiteren 4 Jahren wünschte letzterer, sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung zu stellen. Der Nachfolger wurde Hermann Jakob, leider auch nur für kurze Zeit. Das Amt wurde dann an Arion Scheifele weitergegeben, der es bis heute innehat.
Heute sind gegen 150 Cadillac-Enthusiasten mit cirka 215 Fahrzeugen, beginnend bei frühen Vorkriegsmodellen bis zu neusten Fahrzeugen, Mitglieder des CCS. Sinn und Zweck des Clubs ist vor allem Unterstützung für die Erhaltung und Restauration aller Cadillac und La Salle Modelle ab Baujahr 1902. Erfahrungsaustausch und das Besorgen von Ersatzteilen sind ebenso Aufgaben wie das Organisieren von Treffen und Ausfahrten. Nachdem die berühmte amerikanische Luxusmarke 2002 auf ihr 100-jahriges Bestehen zurückblicken konnte, feierten wir 2 Jahre später das 20-jährige Jubiläum des CCS mit einem zweitägigen Anlass in Cham. Auch zum 25-jährigen Bestehen unseres Clubs gab es 2009 einen speziellen Jubiläumsanlass in Thun. Dreissig Jahre CCS feierten wir 2014 mit einer zweitägigen Ausfahrt ins Tessin.